"Gottesdienst im Blauen"
"Bauen - aber wie?"
"Bauen - aber wie?" - Unter diesem Motto stand der ökumenische „Gottesdienst im Blauen“, der am Sonntag, 18. Juli im Waldshuter Stadtpark gefeiert wurde.
Eigentlich hatte die Waldshuter „Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen“ (ACK) zu diesem Gottesdienst ins Waldshuter Freibad eingeladen. Sie griff damit die Idee der „Gottesdienste im Grünen“ aus früheren Jahren wieder auf, Gottesdienste nicht nur in den Kirchen zu feiern, sondern auch dort, wo Menschen ihren Sonntag und ihre Freizeit verbringen. Das Motto „Bauen – aber wie?“ ergab sich schnell aus den deutlich sichtbaren Sanierungsarbeiten im Waldshuter Freibad. Das Wetter meinte es sehr gut, aber leider stand das Hochwasser der letzten Tage im und um das Freibad noch so hoch, dass der Gottesdienst kurzfristig in den Stadtpark vor der evangelischen Versöhnungskirche verlegt wurde. Eine bunt gemischte Schar hatte sich dort eingefunden und genoss das gemeinsame Feiern im Freien, die ersten Sonnenstrahlen seit langem, das gemeinsame Singen auch ohne Maske. Pastor Andreas Neef von der Waldshuter Baptistengemeinde begrüßte dann auch „Katholiken, Evangelische, Freikirchliche, Suchende und Zweifelnde“ und freute sich, diesen Gottesdienst gemeinsam feiern zu können. Er trug später auch die biblische Lesung vor, die vom Turmbau zu Babel erzählte – einem Unternehmen, das bekanntermaßen gründlich misslang. Pastoralreferent Konrad Sieber von der katholischen Seelsorgeeinheit St. Verena und Pfarrer Wieland Bopp-Hartwig von der evangelischen Gemeinde stellten in ihrer Dialogpredigt fest, dass es solche Baustellen wie damals in Babel auch heute noch gibt und dass sie auch heute scheitern. In einer kurzen Anspielszene wurde deutlich: Wer nur baut, um sich selbst zu verwirklichen oder weil es „halt mein Job“ ist, der wird scheitern. Und so brachten es die beiden Prediger auf den Punkt: Es kommt vor allem darauf an, mit welcher inneren Haltung etwas gebaut wird und ob es den Menschen dient, die hier leben. Im Falle der Sanierung des Waldshuter Freibads sei dies der Fall. Pfarrer Armin Stenzl von der altkatholischen Gemeinde brachte in den Fürbitten die Nöte und Sorgen zum Ausdruck und vor Gott, welche die Menschen angesichts der Corona-Krise, der jüngsten Unwetter und anderer Ereignisse beschäftigen. In seine abschließenden Dankesworte schloss Pastor Andreas Neef auch die Band EPHATHA ein, welche die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernommen hatte. Er dankte dem Verein PRO FREIBAD Waldshut e.V., der die Initiative zu diesem Gottesdienst hatte. Die Mitfeiernden waren durchwegs glücklich und gestärkt, als sie sich nach dieser besonderen Feier auf den Heimweg machten und sich – endlich – auf einen sonnigen, trockenen Sonntagnachmittag freuen durften.